WordPress und der Gutenberg Block Editor

Seitdem der Gutenberg Block Editor im Lande ist, beäuge ich den misstrauisch. So langsam fange ich an, ihn für neue Seiten zu verwenden. Meine Begeisterung hält sich noch in Grenzen. Wie meistens bei neuen Dingen: Sie bestehen aus Licht und Schatten. Wenn man die Plug Ins von SiteOrigin gewöhnt ist, hat man doch eine Art Lernprozess vor sich. Und muss hierfür Zeit mitbringen.

Blöcke vs Widgets und Zeilen

Dabei klingt es erst einmal ähnlich: Was bei SiteOrigin Zeilen sind, nennt sich bei Gutenberg Blöcke. Beide Lösungen bieten mir eine Reihe vordefinierter Templates / Widgets, aus denen ich wählen kann. Hier fangen dann aber die Unterschiede an. Brauchen die SiteOrigin etwas länger, um sie im Editor Fenster zu kreieren haben sie dafür den Vorteil: man kann sie problemlos auf der Seite hin- und her zotteln. Oder Kopieren. Ja sogar das Copy auf der einen und Paste auf der anderen Seite geht. Was recht erhebliche Geschwindigkeitsvorteile mit sich bringt, wenn man mehrere Fenster seiner WordPress Seiten offen hat.

Fairerweise sei erwähnt: auch Gutenberg bietet die Möglichkeit Blöcke zu kopieren und hin- und her zu zotteln. Aber vielleicht liegt es an mir: ich finden die Gutenberg Lösung für Kopieren u. Einfügen, für Ziehen etc. umständlich in der Benutzung und irgendwie für mich unpraktikabel. Kurz: ich verhaspele mich häufig und brauche signifikant länger, um bereits erzeugte Inhalte an andere Stellen zu kopieren oder zu verschieben.

Tabellen

Doch dann kommt ein für mich unschlagbarer Vorteil vom Gutenberg: Das Ding kann Tabellen! Auch wenn mir die Probleme von Tabellen in der Seitendarstellung gerade auf kleinen Displays mit Smartphone Browser etc bekannt sind: ich liebe Tabellen auf meinen Webseiten! Damit hätten wir schon mal gute Chancen dicke Freunde zu werden. Einfach einen Tabellenblock aufziehen, Spalte definieren und ab geht es mit den Zeilen. OK, die Darstellung ist zwar manchmal noch etwas spartanisch, schüttrich würde ich es nennen – aber es funktioniert! Bei SiteOrigin und Tabelle: brauche ich ein zusätzliches Plug, das dann wieder aktualisiert und administriert werden muss. Also Gutenberg mit Tabellen = GUT!

Die Sache mit der 100% Breite

Mein Nachteil beim Gutenberg: Auch wenn einige neue Designideen hinzugekommen sind – wenn man ein altes Theme verwendet (wie ich das meistens mache) – dann vermisse ich bisher eine für mich wichtige Komponente: einen Block über die ganze Seitenbreite präsentieren. Das sind dann so Effekte wo ich eine Zeile in wilder Farbgestaltung über 100% des Blogs ziehen, damit sie optisch hervorsticht. Das ich nicht der Einzige mit solchen Ansinnen bin, findet sich hier: https://de.wordpress.org/support/topic/element-mit-100-breite/

Bei SiteOrigin gibt es für jede Zeile eine Schaltfläche ganze Breite und gut ist. Im Gutenberg habe ich bis dato habe ich dafür noch keine passende Lösung gefunden, zumindest, wenn das Theme das bisher nicht explizit unterstützt. Da bliebe dann nur direkt im CSS herum zu schmieren. Was ich eigentlich per se nicht mag, denn das macht die Seite über kurz oder lang wenig übersichtlich.

Info Box

Ein Ding, das mir Gutenberg bietet ist die Infobox. Absolut super. Bild. Überschrift. Text. Alles in einem Block! Und der ganze Block ist ein Hyperlink irgendwo hin. Fahr ich voll drauf ab. Kann man am Ende einer Seite herrliche aussagefähige Menüs mit erzeugen, die für den Benutzer intuitiv bedienbar sind. Einziger Werhmutstropfen: Die Bilder kann man nicht per URL einbinden, sondern muss die Mediathek verwenden. Da ich die Bilder Organisation in der WordPress Mediathek aus diversen Gründen nicht so toll finde, hadere ich also noch ein wenig und würde mir wünschen, dass man eines Tages auch “von URL einbinden” verwenden kann.

Das Beste aus beiden Welten nehmen – zweigleisig fahren!

Also kristallisiert sich für mich in diesen Tagen ein Kompromiss heraus: wenn ich einige alt bewährte Effekte brauche bleibe ich bei SiteOrigin Seiten. Dort, wo Tabellen hin sollen kommt dann der Block Editor zum Tragen. Und da wo es egal ist, verwende ich auch den Block Editor – einfach, um mich daran zu gewöhnen. Eines Tages, so denke ich, werden auch die 100% breiten Blöcke funktionieren. Oder ich auf ein modernes Theme wechseln. Doch bis dato nutzen wir also Hosenträger und Gürtel Lösung und merken oftmals erst am Ende einer Seite: Ups – der andere Editor wäre besser gewesen…


Abgelegt unter Meine WordPress World

Text und Entwurf. (c) AE SYSTEME Testcenter, Hans-J. Walter
Hans-J. Walter ist Programmierer für Windows DOT.NET und Android und als Senior Chef Entwickler bei AE SYSTEME www.terminal-systems.de in Burgdorf / Hannover tätig. hjw@terminal-systems.de

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