Für Existenzgründer. Was Ihr braucht. Teil 1

Für Existenzgründer. Was ihr braucht:

Zuallererst eine Idee.

Das sollte sinnvollerweise etwas sein, für das jemand Geld ausgibt. Das Leute es nur toll finden, bringt gar nichts, wenn niemand dafür seine Geldbörse öffnen möchte. Ihr seid keine Behörde, ihr seid kein gemeinnütziger Verein. Ihr wollt oder müsst Geld verdienen. Folglich muss Euer Produkt oder Idee so gestaltet sein, dass auch jemand dafür bezahlt.

Eine Minimalversion einer Buchführung

Das ist jetzt erst einmal vollkommen egal, was oder wie ihr es macht. Finanzamt, Steuerberater und weiß sonst noch wer, wollen irgendwann mal was von euch sehen. Im Wesentlichen: Ihr schreibt Rechnungen an Eure Kunden. Ihr bekommt Rechnungen für Eure Ausgaben. Ihr könnt ein Kassenbuch führen, eine Exceltabelle oder ein billiges Buchhaltungsprogramm kaufen. Nehmt etwas mit dem ihr klar kommt. Wenn es zu kompliziert erscheint: Hände weg! Ihr wollte Eure Zeit nicht damit verplempern Sachen zu lernen, die kein Geld bringen.

Wichtig ist, dass Ihr Dritten gegenüber lückenlos belegen könnt: alle Lieferungen und Eure Einnahmen – alle Ausgaben und Zeugs, das ihr eingekauft habt. Dass Eure Rechnungen oder Quittungen dann noch gewisse Angaben enthalten müssen, damit sie steuerlich anerkannt werden müsst ihr zwar beachten, aber die Infos findet ihr überall im Internet.

Eine Gewerbeanmeldung

Euer Gewerbe müsst ihr im Ordnungsamt anmelden. Ist meistens nur ein Formular und kann flink ausgefüllt werden. Die Anmeldung ist wichtig. Zig weitere Geschäftspartner werden die fortan sehen wollen. Am besten 1000x kopieren, evtl noch beglaubigen.

Aber Obacht: Ihr müsst jedoch unbedingt darauf achten, dass ihr kein Gewerbe anmeldet für das in Deutschland in Deutschland die Handwerkskammer zuständig ist. Wer hier bestimmte Handwerksarbeiten verrichten will, muss einen Meisterbrief oder vergleichbar nachweisen und mit der Handwerkskammer sprechen. Wer z.B. einfach so Fliesenlegearbeiten auf seine Gewerbenameldung und seinen Firmenwagen pinnt, wird recht flink Post von der Handwerkskammer erhalten. Und das kann im schlimmsten Fall sogar teuer werden! Also nix mit Fliesenlegen oder Malern. Macht dann lieber Innendeko oder so und sorgt stets dafür, dass ihr weder mit Freien Berufen (Arzt / Medizin, Anwalt / Rechtsberatung) oder Handwerksberufen kollidiert. Fragt im Zweifel die Kammern. Vorher klären ist garantiert besser als die Kiste nach aus dem Dreck ziehen! Und geht nicht davon aus: das merkt schon keiner! Eher das Gegenteil ist der Fall!

Einen Steuerberater

Eigentlich braucht ihr den am Anfang gar nicht. Aber irgendwann in den ersten 12 Monaten solltet ihr schon mal mit einem Experten sprechen. Und dabei Eure Umsätze und Ausgaben (die Sache mit den Belegen und Buchführung) mitnehmen. Vielleicht wird sich auch vorher das Finanzamt bei Euch melden und um Abgabe von Umsatzsteuervoranmeldungen oder ähnlicher Formulare bitten. Auch dann ist der Termin beim Steuerberater hilfreich.

Was ihr also machen müsst

Das mag jetzt doppelt kommen – aber es ist wichtig! Also:

Ihr müsst Rechnungen schreiben (auf korrekten Inhalt und Form achten) und diese auch archivieren. So dass ihr eure Lieferung jederzeit nachweisen können. Im Zweifel heißt das auch Lieferscheine und Versandzettel archivieren.

Wenn Ihr Geld ausgebt müsst ihr auch die eingegangenen Rechnungen archivieren. Auch hier auf Einhaltung der Form achten, z.B. muss eure richtige Gewerbeadresse drauf stehen. Einfach nur Name von Haste-Nicht-Gesehen oder Anonym geht nur für Kleinrechnungen bis zu einem niedrigen 3st. Betrag. Alles, was wertvoller oder teurer ist muss korrekt aufgeführt werden.

Last not least: Euren Job. Habt viele tolle Ideen und versucht diese möglichst gut zu verkaufen. Und im nächsten Teil kommen wir dann zu anderen dem Gewerbe überaus zuträglichen Dingen wie z.B. einer Lagerverwaltung, einer Kundendatenbank und noch Einiges Andere.

Alle Angabe ohne Gewähr. Text mit freundl. Genehmigung von Carli N. Wallace