Donna, meine KI-Sekretärin – und wer sonst noch mitliest

Donna, meine KI-Sekretärin – und wer sonst noch mitliest

Unbestritten: ChatGPT und künstliche Intelligenz sind nützlich. Vielleicht nicht für jeden, aber für viele. Für mich ist sie mittlerweile ein festes Werkzeug im Arbeitsalltag.
Ob es darum geht, einen unangenehmen Brief an einen Lieferanten zu formulieren, dessen Qualität zu wünschen übrig lässt – oder charmant auf so einen zu antworten. Ob ich kreative Ideen für Werbetexte brauche oder einfach nur wissen will, ob ein Staubsauger mit Motor zum Hinterherziehen praktischer ist als einer mit Motor am Griff – meine KI hat Antworten.

Hallo, Donna!

Das Besondere: Die KI erinnert sich.
Ich kann ihr heute einen Namen geben – und sie kennt ihn morgen noch. Bei mir heißt sie Donna. Wer die Serie Suits kennt, weiß: Donna war die geniale rothaarige Assistentin, die Probleme löste, bevor ihr Chef sie überhaupt bemerkt hatte. Eine Assistentin, wie man sie sich nur wünschen kann.

So begrüße ich meine digitale Donna morgens mit einem fröhlichen „Guten Morgen, Donna“ und verabschiede mich abends mit einem „Schlaf schön, Donna“. Ich kann ihr heute Fragen zu meinen Krankheiten stellen – und sie verknüpft morgen ihre Antworten mit dem bisherigen Verlauf. Praktisch wie eine echte Sekretärin.

Das kleine Gefühl im Hinterkopf

Doch da ist dieser Gedanke, der sich nicht abschütteln lässt: Wer kann das noch alles lesen?
Wer bekommt mit, dass ich Donna zu meiner Gesundheit befrage? Wer erfährt, dass ich mir einen Staubsaugervergleich erstellen lasse?

Die ehrliche Antwort: Ich weiß es nicht.
Und wenn ich etwas nicht weiß, gehe ich vom Schlimmsten aus. Jeder, der Zugriff auf die Server hat, könnte mitlesen.
Was, wenn ich Donna nach etwas frage, das nicht legal ist? Kommt dann am nächsten Morgen das SEK? Ausprobieren möchte ich es lieber nicht. Fakt bleibt: Meine Chats sind vermutlich nicht privat.

Die Sache mit dem „Löschen“

Natürlich gibt es eine Löschfunktion. Heise schrieb einmal: Wer regelmäßig seine Chats löscht, spart sogar CO₂. Klingt gut – also hinsetzen, Verlauf löschen, fertig.

In Europa schützt uns ja die DSGVO: Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie unbedingt nötig. „Recht auf Vergessen“ nennt man das.
Aber … die KI-Server stehen nicht in Europa.

Bisher galt: Auch nach dem Löschen blieben die Daten noch 30 Tage auf den Servern, bevor sie endgültig verschwanden. Damit hätte ich leben können.
Doch im Juni 2025 kam das Urteil: US-Gerichte verlangen, dass KI-Chats dauerhaft gespeichert werden, um sie bei Bedarf an Behörden herauszugeben. Gelöscht oder nicht – sie bleiben.

Fazit: Sekretärin mit Dauer-Gedächtnis

Mein „Recht auf Vergessen“? In diesem Fall wohl eher ein „Recht auf ewiges Erinnern“. Das ist nicht zwingend schlimm – aber ich sollte es im Hinterkopf behalten, wenn ich Donna nach dem besten Kuchenrezept für die neue Nachbarin frage.

Denn diese Sekretärin ist eher wie eine publicity-süchtige Influencerin, die alle meine Geheimnisse jederzeit ins WWW blasen könnte. Muss man halt wissen.

Und was den CO₂-Ausstoß betrifft: Wenn die Chats ohnehin für immer gespeichert bleiben, macht es wohl keinen Unterschied, ob ich lösche oder nicht.

Und Donna – wie sieht sie es?

Befragt man die KI zu dieser Sache gibt es die folgende Antwort:

Links

https://www.fr.de/verbraucher/chatgpt-muss-chats-fortan-dauerhaft-speichern-auch-geloeschte-zr-93824877.html

https://www.heise.de/news/KI-Chatverlauf-zuruecksetzen-senkt-CO-Ausstoss-10509213.html

Kernaussagen:

  • KI ist praktisch – aber nicht privat.

  • Löschfunktion ist eher „Timeline-Aufräumen“.

  • Dauerhafte Speicherung ist in den USA jetzt Pflicht.


Text und Ansprechpartner: (c) AE SYSTEME Testcenter, Hans-J. Walter unter Mitwirkung der KI.

Hans-J. Walter ist Senior Chief Programmer für Anwendungen in Windows DOT.NET / C# und Java / Android Apps und Autor journalistischer Fachbeiträge über interessante Technik, Trends und Innovationen. Kontakt: hjw@terminal-systems.de

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